Svetlana Heger, Plamen Dejanov

  • 14.05.–26.07.1997

Der Raum Aktueller Kunst zeigt vom 14. Mai bis zum 26. Juli 1997 Arbeiten der 1968 in der Tschechoslowakei geborenen Swetlana Heger und des 1970 in Bulgarien geborenen Plamen Dejanov. Beide Künstler arbeiten seit 1994 zusammen und leben in Wien.

Heger und Dejanov spielen mit ökonomischen Prinzipien von Kunst. Im MAK Center in Los Angeles, in der Junge Szene '96 der Wiener Secession wie auch in ihrer Ausstellung im Kunstverein Ludwigsburg vermieteten sie unterschiedliche Ausstellungsflächen an Unternehmen, kauften die beiden Künstler Kunst– und Designobjekte, die Zug um Zug in die laufende Ausstellung integriert wurden und nach Abschluß der jeweiligen Vermietung zum integralen Teil der Installation geworden sind.

Die ästhetischen Kriterien, die Heger und Dejanov für ihre eigene Arbeit entwickeln, bestimmen auch die Ankäufe und Kombinationen — auf diese Art ist bereits eine qualitätsvolle Sammlung entstanden (Werke von Jorge Pardo, Charles Long und Stereolab etc.). Fortgesetzt findet sich diese Methode in dem Jahresprojekt Plenty Objects of Desire im Kunstverein Ludwigsburg. Die Einnahmen der Ludwigsburger Plattform werden zur Anmietung einer Wohnung, eines multifunktionalen Raumes in Berlin verwendet. Die Einrichtung entsteht in den parallel laufenden Ausstellungen im Kunstmuseum Luzern (April 1997), in der Wiener Secession (Juni 1997) und im Raum Aktueller Kunst.

Das Prinzip der Vermietung ist zugleich Methode und inhaltliches Anliegen, denn es ermöglicht eine prozessuale Arbeitsweise zu präsentieren, in der funktionale und ästhetische Kriterien zusammenkommen.

Im Raum Aktueller Kunst zeigen Heger und Dejanov im ersten Raum Zeichnungen ihrer „Wunschobjekte“, im zweiten Raum soll im Laufe der Ausstellung ein „Arbeitszimmer“ eingerichtet werden: Den Beginn machen ein Bild der amerikanischen Künstlerin Elisabeth Peyton sowie ein Glasobjekt der Designergruppe C22. Um weitere Objekte kaufen zu können, streben Heger und Dejanov Kooperationen mit Firmen und Privatpersonen an, denen sie ihre Fertigkeiten während der Ausstellungsdauer „vermieten“ möchten. Nach Ablauf der Ausstellung werden alle erworbenen Objekte und Poster als „Arbeitszimmer“ in die „Berliner Wohnung“ transferiert.

Exhibition view, Raum Aktueller Kunst, 1997

Exhibition view, Raum Aktueller Kunst, 1997

Photo: Wolfgang Woessner