Marlene Dumas
Marlene Dumas
- 13.09.–14.10.1995
Der Kunstverein Raum Aktueller Kunst zeigt vom 13. September bis zum 14. Oktober 1995 Ölbilder und Papierarbeiten von Marlene Dumas. Sie wurde 1953 in Kapstadt (Südafrika) geboren, studierte an der Capetown University in Südafrika und kam Mitte der 70er Jahre nach Holland, wo sie von 1976 bis 1978 die Ateliers’63 in Haarlem besuchte. Marlene Dumas lebt in Amsterdam.
Der Mittelpunkt der Ausstellung bildet die 24-teilige Serie von Zeichnungen Chlorosis aus dem Jahre 1994 sowie zwei neue Ölbilder zum Thema Magdalena. Daneben sind weitere kleinere Papierarbeiten zu sehen.
Ausgehen von Experimenten mit Collagen, Fotografien und Zeichnungen entwickelt Dumas eine Form gegenständlicher Malerei, deren Vorlage nicht die Natur, sondern die mediale Umsetzung von Wirklichkeit ist. Ihre figurativen, wie in Traumbildern abstrahierten Themen betreffen meist den menschlichen Körper, der oft schwach, entblößt und in gewalttätigen Situationen gezeigt wird. Dumas verbindet damit Elemente feministischer Kunst der siebziger Jahre mit Traditionen der schwarzafrikanischen Kunst.
„Malerei bei Marlene Dumas ist Malerei körperlicher, libidinöser Intensität, die momentan und punktuell, also auch flüchtig ein Sujet besetzt, ohne sich mit ihm zum Schein von Notwendigkeit zu verbinden. Solche malerische Realisation und Aufladung einer Bildvorgabe steht für die Hingabe an das Bild ein, für seine Bedeutung (für die Malerin, die Rezipienten), zugleich aber auch dafür, daß diese Beziehung und Bedeutung nicht definitiv sind. Sie steht für eine Bedeutung des Bildes ein, die verbindlich ist und zugleich unbestimmt bleibt.“ (Ulrich Loock)
Die Wiener Festwochenausstellung 1993 Der zerbrochene Spiegel zeigte eine umfangreiche Serie ihrer Arbeiten. In diesem Sommer vertritt Marlene Dumas die Niederlande bei der Biennale in Venedig.
Der Raum Aktueller Kunst zeigt die erste Einzelpräsentation dieser Künstlerin in Österreich. Im Oktober wird eine Auswahl ihrer Arbeiten im Salzburger Kunstverein zu sehen sein.