Lois Renner

  • 11.12.1996–18.01.1997

Der Raum Aktueller Kunst zeigt vom 11. Dezember 1996 bis zum 18. Jänner 1997 Arbeiten von Lois Renner.

Lois Renner wurde 1961 in Salzburg geboren, studierte 1984–85 an der Hochschule für Darstellende Kunst, Mozarteum, in Salzburg und von 1985–87 an der Rheinischen Kunstakademie in Düsseldorf, u.a. bei Gerhard Richter. Er lebt und arbeitet in Wien und Salzburg.

Lois Renner baut 1:10 Modelle seines ehemaligen Ateliers im elterlichen Malereibetrieb in Salzburg, platzierte Dinge darin und fotografiert anschließend Einblicke und Ausschnitte. Die dadurch entstandenen Ektachrome im Standardformat 8 × 10 in (20.32 × 25.4 cm) sind Unikate, von Renner Weichware genannt, die dann auf ein beliebiges Maß vergrößert werden können — vergrößert auf das dem Ausstellungsraum, dem Museum oder der Privatwohnung gemäße Verhältnis. Renner bezeichnet seine Arbeit als „Formforschung“, sein Thema ist die Malerei, die nicht mehr auf der klassischen Leinwand stattfindet, sondern in und zwischen dem Modell und der Fotografie.

In seinen neuen Arbeiten wird weder wie in früheren „Testbildern“, „befeindetes Material auf dem Prüfstand“ (Lois Renner) gestellt, noch gibt es Hinweise auf die maßstäbliche Verkleinerung durch vertraute Gegenstände, die in realer Größe in den Miniaturraum gestellt werden. Renners neue Arbeiten brechen den Raum völlig auf, bieten Durchblicke auf das reale, das Modell umgebende, Wiener Atelier, definieren sich in noch stärkerem Maß als malerisches Medium. Das neue Modell ist in zahlreiche kleine Einzelteile zerlegbar und gibt die Möglichkeit nicht nur als Guckkastenbühne Verwendung zu finden, sondern den Raum an jeder beliebigen Stelle für den Einblick öffnen zu können.

Exhibition view, Raum Aktueller Kunst, 1996

Exhibition view, Raum Aktueller Kunst, 1996

Photo: Wolfgang Woessner

Lois Renner, Maria, 1996

Lois Renner, Maria, 1996

C-print, diasec w/felt-tip pen, 180 × 225 cm

Exhibition view, Raum Aktueller Kunst, 1996

Exhibition view, Raum Aktueller Kunst, 1996

Photo: Wolfgang Woessner